Wir möchten unser Dorf Niederhelden vorstellen, ein Dorf mit wahrhaft langer Tradition. In alten Kirchenbüchern ist nachzulesen, dass schon im Jahre 1371 eine Kapelle Mittelpunkt des Dorfes war, und somit erscheint es sicher, dass die Anlage des Dorfes schon lange früher erfolgte.
In einem Steuerregister von 1535, das sich im Staatsarchiv Münster befindet, sind 8 etwa gleich große Bauerhöfe erwähnt. In späteren Jahren kamen einige Handwerker hinzu.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Kalkbrennerei, die von zwei Bauern des Dorfes betrieben wurde, für diese und das Dorf große Bedeutung.
Eine noch größere Bedeutung für Niederhelden erreichte der Fremdenverkehr, der schon vor 1930 ein lohnender Nebenerwerb für 6 Bauern und 3 Gastwirte war. In einem Prospekt von 1930 stellt sich das Dorf und seine Umgebung als still verträumtes Tal zwischen Wäldern und Wiesen vor, wo alle, die der Hast und Hetze des städtischen Lebens entfliehen möchten, Ruhe und Erholung finden können, und so ist es bis heute geblieben.
Unser Dorf hat bis heute seinen landwirtschaftlichen Charakter beibehalten - es gibt jedoch nur noch einen hauptberuflichen landwirtschaftlichen Betrieb und einige Selbstvermarkter und Nebenerwerbsbetriebe. Der größte Teil der Bewohner finden Beschäftigung in Attendorn und Umgebung in Industrie, Handel und Verwaltung. Niederhelden hat heute ca. 300 Einwohner, bietet jedoch bedingt durch die beiden großen Hotels Platte und Struck fast 130 Arbeitsplätze.
Ein Neubaugebiet mit 8 Häusern „am Kerstein" entstand in den 80iger Jahren und ein weiteres Neubaugebiet „zum Eben" folgte vor einigen Jahren. Hier wurden Häuser mit Fachwerk gebaut, die sich den alten, gepflegten Fachwerkhäusern des Dorfes sehr gut anpassen.
Die jetzige Kapelle wurde 1946/1947 gebaut und war bis vor einigen Monaten im Privatbesitz von 34 Familien. Wegen Grundstücksverhandlungen für die neue Straße durch den Ort wurde der eingetragene Kapellenverein gegründet. Zur Unterhaltung der Kapelle spendet jede Familie dafür im Jahr 25 Euro.
Das Kirchspiel Helden, zu dem noch die Dörfer Niederhelden, Mecklinghausen, Repe, Rieflinghausen, Berlinghausen und Hofkühl zählen, zeichnet sich durch ein besonders reges Vereinsleben aus. Niederheldener Frauen, Männer und Jugendliche sind in den unterschiedlichsten Vereinen und Institutionen tätig. Bei Neubauprojekten wie Schützenhalle, Sportplätzen, Friedhofskapelle, dem Bau des Pfarrzentrums und vielen anderen Gemeinschaftsanlagen opferten Niederheldener viele Stunden ihrer Freizeit.
Für das Ober- und Unterdorf gibt es je einen Wasserbeschaffungsverband. Die Anlagen wurden ca. von 1900 bis 1905 von unseren Vorfahren angelegt. Seit 1991 fördert das Oberdorf Wasser aus einer Tiefenbohrung, im Jahr 2008 folgte der Bau eines neuen Hochbehälters mit 120 qbm Fassungsvermögen, womit auch die Bevorratung für die Feuerwehr sichergestellt ist. Ein Jahr später wurden die Versorgungsnetzte des Ober- und Unterdorfs verbunden. Jetzt ist sichergestellt, dass man sich im Bedarfsfall gegenseitig unterstützen kann und wird.
Gewachsene Dorfstrukturen zu erhalten und stetig zu verbessern, diese Aufgabe stellte ich der 1971 gegründete Fierobendsclub. Gemeinschaftssinn und Einigkeit wurden seit jeher in Niederhelden groß geschrieben, und im Fierobendsclub schlossen sich damals 14 besonders aktive Männer zusammen, die seit der ersten Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden" viele Aktivitäten zeigten. Zu erwähnen sind dazu: Kinderspielplatz mit der dazu gehörenden Quelle, Fußweg entlang der Repe mit dem Bau von drei Holzbrücken, ein Wassertretbecken wurde angelegt und eine Hütte mit überdachtem Grillplatz gebaut, der Kapellenhof wurde gestaltet, ein Bildstock bei der „Petmecke" und das Heiligenhäuschen am Weg nach Helden nach altem Vorbild und Maßen wieder aufgebaut, Dorfentwicklungspläne wurden diskutiert, akzeptiert und ausgeführt, ebenso verhielt es sich mit Begrünungsplänen, es entstand ein Bolzplatz in geschützter, jedoch zentraler Lage, viel Beachtung findet der angelegte „Natur-im-Dorf-Pfad", am Jacobsweg wurde ein Gedenkstein mit Tafel aufgestellt.
Das Geschaffene zu erhalten und zu pflegen und Neues dem Dorfbild anzupassen, darin sieht die Dorfbevölkerung von Niederhelden ihre wichtigsten Aufgaben.